Hut oder Kappe

Wenn die Kopfbedeckung auf der Jagd zu Diskussionen führt.

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Lesezeit: 3 Min. || Von Jörg Koch
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Bei der Jagd gibt es eine indirekte Kleiderordnung. Diese ist nirgends schriftlich festgehalten, außer die Warnkleidung in den Unfallverhütungsvorschriften (UVV), jedoch hat das Brauchtum die Tradition übermittelt, sich bei der Jagd entsprechend zu kleiden.

Auch die Kopfbedeckung, sorgt mittlerweile immer mehr für Diskussionen. Die ursprüngliche Kopfbedeckung, übermittelt aus dem 18. 19. aber auch 20. Jahrhundert war klassischerweise der Hut.

Der Förster, der berufsmäßig die Jagd ausübte, hatte so einen Forstdiensthut. Dieser galt immer als Vorlage für die Kopfbedeckung der Jägerschaft. Bei zunehmender Zahl der Privatjäger, wandelte sich auch ein wenig der Hut, in Form und Material.

Mittlerweile ist auch die Kappe oder wie andere sagen das Basecap in der Jagd angekommen. Diese Form hat mit Sicherheit ihre Vorteile, in gewissen Situationen, doch am Streckenplatz, wo einem der Jagdherr den Erlegerbruch überreicht, regt das Basecap zur Diskussion an.

Der traditionelle Hut ist meistens aus Filz, wasserdicht und hat eine breite Hutkrempe, die vor Wind und Wetter schützt. Das Basecap hingegen hat nur vorne den Schirm, welche vor Sonneneinstrahlung und Sprühregen schützt, dieses weiß ich, als Brillenträger, sehr zu schätzen. Dennoch sind Altjäger sehr empfindlich, wenn es um diese Schirmmützen geht. Da diese meistens irgendwelche Logos aufgedruckt oder gestickt haben und somit als Werbeträger fungieren, welches die Altjäger als nicht angemessen empfinden. Zudem sind sehr viele Schirmmützen nicht für die Aufnahme eines Erlegerbruches geeignet. Jedoch sind einige Hersteller von Kappen im jagdlichen Sektor schon darauf eingegangen und haben auf der rechten Seite eine Schlaufe ran genäht, wo der Erlegerbruch angesteckt werden kann.

Doch ist das Basecap so neu auf der Jagd? Nein, denn in der Forstpartie war und ist es üblich auch eine Baschlikmütze zu tragen. Eine Baschlikmütze ist nichts anderes als eine Schirmmütze, jedoch aus festerem Material und etwas anders geformt. Die Baschlikmütze hat auch ein Comeback erfahren, durch Jan Feddersen aus der Fernsehsendung „Neues aus Büttenwarder“.

Ich bin der Meinung, sowohl der Hut als auch das Basecap und natürlich die Baschlikmütze haben ihre Daseinsberechtigung. Jedoch bin ich auch der Meinung, dass zu jedem Anlass, die entsprechende Kopfbedeckung getragen werden sollte. Am Ende ist es Geschmackssache, doch schön ist es auch, wenn ein Stück Brauchtum weitervermittelt und gelebt wird.

Seht Euch doch einmal unseren Kurs Jagdpraxis, jagdliches Brauchtum an, in dem Teppe und Schwenen über das jagdliche Brauchtum, ja und auch Kopfbedeckungen erzählen.