Wo finden sich fängische Plätze, welche Betonrohrfallen gibt es, und welche Köder eignen sich am besten?
Bereits vor vielen Jahren entwickelte Wildmeister Amann im Lehrrevier Kranichstein des LJV Hessen die erste Betonrohrfalle mit außen liegendem Gestänge. Da die Stellung auch von außen ausgelöst werden oder wetterbedingt Fehlfänge produzieren kann, ist ein Umbauen des gesamten Fallenkörpers notwendig.
Die Falle kann auch unterirdisch eingebaut werden. Hierbei ist es zweckmäßig, die gesamte Umbauung aus Betonsteinen vorzunehmen, da ein Holzrahmen in der feuchten Erde bereits nach wenigen Jahren fault und einbricht. Ausgelöst wird die Falle, indem das durch den Rohrstrang schliefende Raubwild eine Fangschnur berührt.
Eine technische Verbesserung durch die Fa. Fallenbau Weißer macht die Falle zu einem Baukastensystem, deren Verbauung mit Betonrabatten vorgenommen werden kann.
Sie ist die bekannteste aller Betonrohrfallen. Man kann sie als Weiterentwicklung des Amann‘schen Systems ansehen, bei dem es Dr. Spittler gelungen ist, den gesamten Fangmechanismus zu vereinfachen und so zu umbauen, dass die Falle nicht nur robust, sondern aufgrund der Materialwahl auch langlebig ist.
Überaus praktisch ist das Baukastensystem. Dadurch verkürzt und vereinfacht sich die Einbauphase wesentlich. Die Bauweise erlaubt es dem Benutzer, die Falle oberirdisch einzusetzen oder komplett zu vergraben, was nicht nur ihren unauffälligen Einsatz, sondern auch eine bessere, da vertraute Annahme durch das Raubwild zur Folge hat.
Auf Gut Ahrenshorst und fast zeitgleich in Mecklenburg-Vorpommern wurden Fangklappen mit daran befestigten Stellungen entwickelt, die sich in jeden bereits vorhandenen Betonrohrdurchlass schieben lassen und ihn zur Falle umfunktionieren.
Während das Ahrenshorster System hierbei auf einen Industriemagneten setzt, der die Fangklappe in Stellung hält, arbeitet das System des Forstmeisters Drechsel aus Mecklenburg-Vorpommern mit einer angespitzten Stellungsvariante. Von beiden Fallensystemen ist schon lange nichts mehr zu hören gewesen.
Auch ich habe sie viele Jahre im Einsatz gehabt, war aber von der Fangleistung enttäuscht. Gerade der Fuchs mied die umgebauten Rohrleitungen. Ich vermute, dass es an dem metallischen Fremdkörper gleich zu Beginn des Rohrstrangs liegt.
Eine sehr interessante und effektive Falle ist das RFB. Hierbei handelt es sich um eine halbe Betonrohrfalle nach Spittler, die erst weiter hinten im Rohrstrang eingebaut wird. Das Raubwild erkennt im Rohr keine Fremdkörper und schlieft problemlos ein und dann durch die Falle.
Da die Stellung durch eine Vorrichtung das Auslösen beim Einschliefen blockiert, ist es z. B. in der Ranz möglich, mehreren Füchsen Zutritt zu verschaffen. Erst beim Verlassen des Rohrstrangs löst die Falle aus und wirft dem Fuchs „die Tür vor der Nase zu“. Das RFB kann sowohl im Kunstbau unbeködert als auch separat als Köderfalle eingebaut werden.
Da die Stellung in der Falle verkürzt werden kann, arbeitet sie auch in Kaninchenrevieren sehr zuverlässig. Kleine Tiere, wie Kanin, Iltis und Marder, lösen dann nicht mehr aus, gefangen werden nur Fuchs, Dachs, Marderhund und Waschbär.
Aus KG-Rohren wird ein Fangmechanismus für Kunstbaue angeboten. Handhabung, Kontrolle und Haltbarkeit der Falle sind robust und einfach. Trotz einigen Fangwintern wurde der Kunstbau allerdings – vermutlich aufgrund der Plastikrohre – bisher nicht angenommen, obwohl die Röhre vom Fuchs mehrfach kontrolliert wurde.
Nach einem ähnlichen Prinzip wie das RFB arbeitet die in Österreich entwickelte Kozarderfalle, eine Rohr-Kunstbau-Kombifalle. Ähnlich wie beim RFB nutzt der Raubwildjäger die Behausung des Raubwildes als unbeköderten Fangplatz.
Eines der modernsten Betonrohrfallensysteme findet der Jäger bei verschiedenen Varianten der Krefelder Fuchsfalle. Sie arbeitet nach dem Prinzip einer Kipprohrfalle, d. h. im komplett abgedunkelten 3 m langen Fangraum ist das mittlere Rohr zu einer Betonwippe umgebaut. Darin befindet sich keine Auslösetechnik.
Die aus verzinktem Stahlblech und Betonrohren hergestellten Fallen sind passgenau gearbeitet und langlebig. Sie können fast vollständig mit Erdreich bedeckt und verblendet werden, ohne ihre Funktionstüchtigkeit zu verlieren. Mit einem verstellbaren Matchabzug kann das Auslösegewicht auf die betreffende Wildart feinjustiert werden.
Neben stationär einzubauenden Modellen können auch auf einer Trageschiene fest verbaute Fallen für den sofortigen und mobilen Einsatz im Revier bestellt werden. Selbst für den fangträchtigen Einsatz über schmale Fließgewässer gibt es eine bereits vormontierte „Brückenfalle“ bis zu einer Länge von 8 m.
Vor wenigen Jahren gab es in Schleswig-Holstein eine Weiterentwicklung der Amann‘schen Betonrohrfalle. Die Auslösung dieser Falle befindet sich nun nicht mehr im Rohrkörper, sondern ein ganzes Betonrohr selbst ist die Wippauslösung (ähnlich einer Kastenfalle mit Wippbrett).
Aufgrund einer ausgeklügelten Konstruktion kann die Falle so fein eingestellt werden, dass sie bereits beim Gewicht einer Ratte auslöst. Aufgrund der Bauweise muss allerdings auf einen sehr festen und sauberen Untergrund besonderer Wert gelegt werden, damit die Falle fehlerfrei auslöst. Auch die aufwendige Umbauung und eine gegen das Durchgraben von Nagern abgedichtete Sohle machen ihren Einbau zeitaufwendig.