Um Marder erfolgreich mit Fallen zu bejagen, bieten sich effektive Varianten. Eine Grundvoraussetzung ist dabei, fängische Plätze zu finden.
Soll mit dem Mardereiabzugseisen gefangen werden, legt man es so in den Fangraum, dass der Marder nur über den losen Bügel an das Ei gelangen kann. Während man für die Kirrphase mit beliebig großen Eiern oder aus Kostengründen mit angeschlagenen »Knickeiern« arbeiten kann, verwendet man als Köderei ausschließlich kleine und einwandfreie Junghenneneier der Größe M. Diese kann der Marder komplett greifen und muss sie nicht drehen (Gefahr des Brantenfangs). So zieht er den Abzug immer sauber ab.
Das Befestigen des Hühnereis bereitet unerfahrenen Jägern oftmals Kopfzerbrechen. Am einfachsten gelingt das vorsichtige Durchstechen der Eischale an der breiten Seite, um dann durch das Löchlein ein am dünnen Draht befestigten Streichholzabschnitt als Kippdübel einzuführen. Auch das Durchstechen beider Eipole und Einfädeln eines dünnen Drahtes gelingt am besten beim durchleuchteten Ei. Der Draht wird mittig unter der Längsseite zusammengedreht. Allerdings entstehen nicht selten Haarrisse in der Eierschale, die bei Frost dem Marder ermöglichen, das Ei abzuziehen, ohne die Falle auszulösen.
Am sichersten umwickelt man das Hühnerei an der breiten Seite zwei- bis dreimal mit feinem Messingdraht (0,2 – 0,3 mm Stärke), verdreht ihn und sichert ihn mit ein paar Tropfen Heißkleber an der Eischale. Mit den überstehenden Enden bindet man ihn mit wenig Spiel am Köderteller fest. Wer sich an einem möglichen Fremdgeruch des Klebers stören sollte, kann die Klebestellen und den Draht mit Eigelb überstreichen. Zumindest gibt dann das Ei noch zusätzlich Wittrung ab. Für den bevorstehenden Einsatz bereitet man sich am besten gleich ein ganzes Set an Fangeiern auf einmal vor. Der Köderabzug sollte vorher noch über die Stellschraube fein justiert werden, denn spürt der Marder beim Ei-Anheben einen harten Widerstand, lässt er vom Ei meist misstrauisch ab.
Genauso wie man Kunstbaue für den Fuchs einrichtet, lassen sich auch Marderburgen entlang der bekannten Pässe anlegen. Sie werden großräumig und mit System gebaut, so dass der Erdhund sie gut sprengen kann. Die Burgen ermöglichen es, unabhängig von Zeit, Schneefall und gesetzlichen Vorgaben wie bei der Fangjagd zu jagen. Dafür werden mehrere Holzpaletten übereinandergestapelt und mit Siloplane wasserdicht abgedeckt. Mit Reisig oder Strohballen verkleidet, entsteht für wenig Geld eine Marderbehausung. Zwischen den Paletten wird loses Stroh ausgestreut. Das bietet Wärme und lockt Mäuse. Zusätzlich kann man zum Anlocken der Nager etwas Getreide in der Burg verteilen. Ab etwa Allerheiligen werden Marderburgen mit dem Erdhund kontrolliert.
Eine weitere Vorliebe der Marder, vor allem des Baummarders, ist das Übernachten in Greifvogelhorsten, Eichhörnchenkobeln oder Spechthöhlen. Leider fehlen vielerorts genügend alte Bäume in den Wäldern, die natürliche Höhlen bieten könnten. Deshalb bieten wir Jäger den Mardern künstliche Schlafkästen, quasi einen Holz-Kunstbau zur höheren Befestigung in einem Baum. Dieser ähnelt Nistkästen für Waldkäuze oder Niströhren für Steinkäuze. Solche Holzkästen werden mit etwas Stroh als bequemer Schlafplatz gefüllt und im Wald verteilt. In jedem Fall muss der Kasten wackelfrei am Baum oder an einem starken Ast befestigt werden. Ein weiterer Ast soll Mardern den Zugang zum Einschlupfloch erleichtern. Mit einer langen Holzstange oder dem Teleskoprohr der Astungssäge pochen wir einen schlafenden Marder aus seinen Träumen.
Hier eine Liste mit auffälligen Geländestrukturen, die dem Marder selbst Deckung bieten, sowie Orte, an denen sich potenzielle Beutetiere aufhalten. Ferner bieten sich natürliche und künstliche Zwangspässe an.