Uralte Technik, moderne Mission: Wie die Fangjagd heute Arten schützt
Die Fangjagd ist fast so alt, wie die Menschheit selbst. Waren es in der Steinzeit primitive Schlingen und Gruben, ist die moderne Fangjagd heute der wichtigste Bestandteil des Prädatorenmanagements, um gefährdete Arten zu schützen.
Das Raubwild und seine Aufgabe im Ökosystem
In freier Wildbahn hat das Raubwild eine essenzielle Funktion: Es hält die Population des Niederwilds gesund, indem es vor allem kranke und schwache Tiere entnimmt. Durch den zunehmenden Verlust von Deckungsstrukturen, bedingt durch die moderne Landwirtschaft, konzentrieren sich die Wildbestände auf immer weniger Biotope. Diese Konzentration macht es dem Raubwild möglich, weit über seine natürliche Aufgabe hinaus in die Niederwildbestände einzugreifen und seltene, geschützte Bodenbrüter nahezu auszurotten.
Die Rolle des Jägers: Hegeverpflichtung und Biodiversität
Gemäß § 1 BJagdG sind wir Jägerinnen und Jäger zur Hege verpflichtet, wir müssen dafür sorgen, dass die Wildbestände in einem gesunden Gleichgewicht gehalten werden. Das bedeutet auch, dass wir eingreifen müssen, wenn bestimmte Raubwildarten überhandnehmen und dadurch die Bestände bedrohter Tierarten, wie z.B. Bodenbrüter, gefährdet werden. Die Fangjagd bietet hier die effizienteste Methode zur selektiven Bejagung des Raubwildes, zumal dieses dämmerungs- und nachtaktiv ist.
Arten der Fallen und rechtliche Rahmenbedingungen
In Deutschland sind nur solche Fallen erlaubt, die entweder das Raubwild unversehrt lebend fangen oder es sofort töten (Bitte jeweilige Landesjagrecht beachten). Dies schließt gefährliche und nicht selektive Fallen wie Tellereisen und Schlingen vollständig aus. Lebendfallen wie die Kasten- oder Betonrohrfalle haben sich für den Fang von Füchsen, Waschbären oder Mardern bewährt, während Totschlagfallen wie das Schwanenhals-Abzugseisen zum schnellen Töten bestimmter Raubwildarten eingesetzt werden.
Vorteile der Fangjagd
Die Fallenjagd ermöglicht die gezielte Regulierung von Raubwildbesätzen, schützt gefährdete Wildtiere wie Bodenbrüter und verhindert eine Verarmung der Artenvielfalt. Gleichzeitig können wertvolle Winterbälge nachhaltig genutzt werden, was der Verpflichtung zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen entspricht.
Unerwünschter Beifang kann durch die gezielte Auswahl der Beköderung vermieden werden. So zeigt z.B. eine Beköderung mit Süßigkeiten, wie z.B. mit Marshmallows eine fast hundertprozentige Erfolgsquote bei der Fangjagd auf Waschbären.
Fangjagd als unverzichtbares Instrument der Hege?
Die Fallenjagd ist ein unverzichtbares Instrument, um die Balance zwischen Raubwild und Niederwild zu wahren. Im Sinne der Hege ist es die Pflicht des Jägers, regulierend einzugreifen. Gleichzeitig fordert die Fangjagd ein hohes Maß an Wissen, Verantwortung und ethischem Handeln, um auch den Anforderungen des Tierschutzes gerecht zu werden.