Das Rebhuhn: ein wichtiger Indikator im Niederwildrevier
Das Rebhuhn ist nicht nur als Feldhuhn eine Bereicherung für jedes Niederwildrevier, sondern auch ein wichtiger Indikator für die Gesundheit unserer Kulturlandschaft. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.
Das Rebhuhn (Perdix perdix) ist ein in Europa heimisches Feldhuhn, das zur Familie der Glattfußhühner gehört. Es lebt bevorzugt in offenen Landschaften wie Wiesen und Feldern. Aufgrund intensiver Landwirtschaft ist das Rebhuhn in Deutschland stark gefährdet und gilt als Symbol für die Bedrohung der Artenvielfalt in Agrarlandschaften.
Ansprechen des Rebhuhns
Hahn und Henne sind annähernd gleich groß und gleich gefärbt. Eine sichere Unterscheidung ermöglicht die Querbänderung der oberen Flügeldeckfedern der Henne, welche dem Hahn fehlen. Besonders auffällig sind die kleinen, rot leuchtenden Rosen beim Wache stehenden Rebhahn. Junge Rebhühner, auch als Gabelhühner bezeichnet, unterscheiden sich von den erwachsenen Tieren durch ihre gelben Ständer und den schwarzen Schnabel, während adulte Rebhühner graue Ständer und einen grauen Schnabel haben.
Lebensweise und Sozialstruktur
Das Rebhuhn lebt bevorzugt in kleinen familiären Gruppen, die als Ketten bezeichnet werden. Diese Ketten bestehen aus Eltern und Jungtieren und halten den Winter über bis zur Balzzeit im Vorfrühling zusammen. Zur Balz finden Hahn und Henne als Paar zusammen und bilden eine Jahresehe. Im Sommer bilden sie mit ihren Nachkommen ihre eigene Kette.
Typisch für Hühnervögel ist das Hudern, das auch Rebhühner zeigen. Das "Baden" im Sand dient der Reinigung und Pflege des Gefieders, indem Schmutz, Fett und Parasiten entfernt werden.
Während der Wintermonate findet oft ein Volk zusammen, das aus mehreren Ketten besteht.
Der Hahn spielt eine zentrale Rolle als Wächter, der bei Gefahr durch seinen Ruf "Kirrik-kirrik-kirrik" warnt.
Das Verhalten der Rebhühner ist stark auf Bodenbewohnung ausgerichtet; sie bewegen sich meist laufend fort und fliegen nur bei Gefahr oder größeren Ortsveränderungen. Typisch für das Rebhuhn ist auch das Schnippen, ein Zucken mit dem Stoß. Das Rebhuhn ist vorwiegend ein Bodenbewohner und fliegt nur bei Gefahr oder für größere Ortsveränderungen auf.
Fortpflanzung und Brutpflege: Ein gemeinsames Unterfangen
Das Rebhuhn wählt sein Brutplätze bevorzugt in Altgrasstreifen, in die das Weibchen zwischen 10 und 20 hellbraune Eier legt. Die Brutzeit beträgt etwa 24 Tage, nach der die Jungen, als Nestflüchter, das Nest schnell verlassen. Hahn und Henne kümmern sich gemeinsam um die Küken, deren Überleben stark von den Witterungsbedingungen in den ersten beiden Lebenswochen abhängt. Die Jungen ernähren sich in der ersten Lebenswoche ausschließlich von Insekten, die sie als Bewegungsseher nur in Bewegung erkennen.
Besatz und Entwicklung
Bis 1990er Jahre war der Rebhuhnbesatz in Deutschland relativ stabil, dann begann jedoch ein deutlicher Rückgang, der mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft und dem Einsatz von Pestiziden zusammenhängt.
Bis heute hat sich der Besatz weiter drastisch verringert. Studien und Erhebungen zeigen einen Rückgang um bis zu 90 % in einigen Regionen. Das Rebhuhn gilt heute in Deutschland als stark gefährdet.
Schlussfolgerung: Verantwortung für die Zukunft
Das Rebhuhn ist mehr als nur Federwild; es ist ein Symbol für die Herausforderungen, vor denen unsere Kulturlandschaft und damit auch wir Jäger als anerkannte Naturschützer stehen. Uns obliegt die Verantwortung, durch die Hegeverpflichtung und nachhaltige Jagdpraxis die Lebensräume des Niederwildes zu schützen und zu bewahren. Kommen sie dieser Verantwortung nach, wird dieser Einsatz durch die Anwesenheit z.B. des Rebhuhns oder Kiebitzes gekrönt.