Erfolgreiche Jagd auf Stoppelfeldern
Die ersten Gerstenschläge sind geerntet. Die Stoppeln ziehen Raub- wie Schwarzwild magisch an. Was es braucht, um jetzt erfolgreich zu jagen.

Mit Ruhe und Waidsicht
Während der Erntezeit gibt es in unseren Revieren unglaublich viel zu erleben. Denn obwohl Deckung, also Rückzugsorte, auf einmal fehlen, finden hier viele Arten wichtige Nahrungsangebote. Beim Flug- und Schwarzwild sind dies Körner, die beim Dreschen auf dem Feld verbleiben. Beim Fuchs sind es die Löcher und Gänge von Mäusen, die sehr reizvoll für die roten Freibeuter sind. Eine Chance, die wir nutzen können, so es die Revierhältnisse verlangen.

Raubwild und Schwarzwild
Wie schon erwähnt, ist an einem frisch geernteten Stoppelacker immer etwas los. Raubwild sucht diese Flächen nach einfacher Beute wie Mäusen gerne ab. Aber hier ist Vorsicht geboten. Auch wenn in einigen Bundesländern wie Niedersachsen Altfüchse schon Jagdzeit haben, können diese durchaus für die Aufzucht des Nachwuchses noch verantwortlich sein. Das Bundesjagdgesetz spricht hier eine eindeutige Sprache: Tiere, die für die Aufzucht ihrer Jungen notwendig sind, müssen geschont werden. Ein sicheres Ansprechen ist deshalb nicht nur per Gesetz vorgegeben, sondern auch im Sinne der Waidgrechtigkeit für uns Jägerinnen und Jäger oberstes Gebot. Hier gilt der Fokus den Jungfüchsen.
Gleiches gilt für das Schwarzwild. Auch dieses liebt Stoppelfelder. Denn beim Dreschen fällt viel schmackhaftes Korn ab. Und Mäusenester werden ebenso mit Genuss angenommen. Nur wer sich sicher ist, nichtführende Stücke vor sich zu haben, kann seine Chance nutzen und Beute machen.
Dabei gilt es, ruhig zu bleiben. Eine Rotte, die im Gebräch steht (also Nahrung aufnimmt) und eifrig nach Schmackahftem sucht, kann mit Ruhe und Bedacht unter der Beachtung der Windverhältnisse bejagt werden. Wenn ein Stück ausbricht und vermeintlich abspringt, muss die Jagd lange nicht vorbei sein. Oft kommen die Sauen wieder zurück.
Das Pirschen und der Schuss vom Pirschstock ist etwas für Vollprofis. Das muss man üben und sich am besten vom Experten in der Praxis beibringen lassen. Selbstredend ist immer penibelst darauf zu achten, dass man ausreichend Kugelfang hat!
Hase, Rebhuhn und Co.
Die neue Technik macht es uns möglich, Licht ins Dunkel zu bringen. Wir können demnach zu jeder Tages- und Nachtzeit draußen erfolgreich sein. Es ist vor aber auch unser zu hegendes Niederwild, das von Stoppelfeldern enorm profitiert. Die Nacht gehört dem Wild, lautet ein alter Grundsatz. Und deshalb sollten wir Jägerinnen und Jäger allen Arten die Möglichkeit gewähren, störungsfrei Äsung zu finden und so oft wie möglich für Ruhe im Revier sorgen.

Podcast von Teppe und Schwenen
Christian und Bene haben zu dem Thema auch einen Podcast aufgenommen. Darin geben die beiden wertvolle Tipps und Erfahrungen bei der Jagd auf Stoppelfeldern preis. Welche Ausrüstung sie benutzen und worauf ihr unbedingt achten solltet, hört ihr in dieser Folge. Überall zu finden, wo es Podcasts gibt.
